Moosbierbaumer Dorfblatt'l. Unabhängige Moosbierbaumer Dorfzeitung
Jahrgang 6 • Ausgabe 18 • Dezember 2004

 

Wir setzen unsere Serie

"STRASSEN ERZÄHLEN ..."

im Süden unserer Gemeinde fort, und zwar in

Ebersdorf

Ein gewisser Gewort der Gräuel ließ am 8. Mai 1386 einen Gerichtsbrief verfassen, in dem über einen versessenen Dienst in Eberhartsdorff berichtet wird. Das dürfte auch der ursprüngliche Name dieses Ortes gewesen sein. Bei der Seelenzählung 1792 und in späteren Chroniken ist immer von 14 Häusern die Rede. Erst in neuerer Zeit wuchs das Dorf auf 23 Häuser an.

Wir wollen nun einen Spaziergang durch diese kleine Ortschaft unternehmen. Unser Marsch beginnt bei der Kapelle im Zentrum des Dorfes. Dort nimmt auch die Obere Perschlingstraße ihren Anfang. Bergauf wandernd, sehen wir zur linken Hand den großen Bauernhof der Familie Doppler, gleich anschließend dann zwei Wohnhäuser. Den westlichen Ortsabschluss bildet eine große Maschinenhalle. Nun machen wir kehrt, gehen die Straße wieder bergab, sehen links ein neues Wohnhaus und in der Kurve das Kloihofer-Doppelhaus. Links folgen dann drei Bauernhäuser, ehe wir wieder die Kapelle erreichen. Hier beginnt die Untere Perschlingstraße. Gleich am Anfang links vorne steht das ehemalige Kaufhaus Kudlacek, etwas nach hinten versetzt wieder zwei Bauernhöfe, dazwischen ein Einfamilienhaus. Danach schließen vier neue Häuser den Ort ab. Etwa auf halbem Wege Richtung Weinzierl ist noch der neu errichtete Schweinestall der Familie Bandion zu sehen. Wir drehen wieder um und sehen linkerhand zwischen zwei älteren Gebäuden ein verwachsenes Marterl stehen. Es folgt noch ein Bauernhaus, ehe wir nach links in die Saladorfer Straße einschwenken. Wir überqueren auf einer Brücke die Alte Perschling, welche sich hier wunderbar mäandrierend, gesäumt von dichtem Baumbestand, durch die Ortschaft schlingt. Links sehen wir wieder ein neues Einfamilienhaus, ehe wir zur alten Mühle gelangen, die jetzt umgebaut als Wohnhaus dient. Nun sind wir am Ende von Ebersdorf angelangt, denn die Häuser, die wir im Süden sehen, gehören schon zur Freiheit Diendorf und damit zur Gemeinde Würmla. Wir drehen um, schauen links und sehen noch das neue Haus des Josef Doppler, ehe wir über die Brücke unseren Ausgangspunkt bei der Bushaltestelle erreichen.
Obere Perschlingstraße

Nr. 1 (3)
1790 Lebsinger (Bauer) 8 Pers., bis 1936 Figl, bis 1955 Böhm, 1961 neu erbaut von
Leopold Doppler, Landwirt, Gattin Hermine Doppler, Sohn Anton Doppler

Nr. 1 (3)
1790 Gutmann (Hauer) 4 Pers., Besitzer
Johannes Figl, Pfarrer i. R. von Böheimkirchen, dzt. Pflegeheim
und dessen Nichte Maria Figl
seit 2002 unbewohnt

Nr. 5 (5)
1790 Filz (Hauer) 4 Pers.,
später Hiesberger, auf Leibrente erworben und 1986 neu erbaut von
Anna Bandion,
Bäuerin i. R.

Nr. 10 (23)
Christian Thomaso, Gattin Hermine, Sohn Philipp, Tochter Sophie

Nr. 8 (16)
Kreitner Max, später Lukschandl, dann Kuntner. 2002 neu erbaut von Franz Kloihofer jun., Maurer
Gattin Andrea Kloihofer, Arbeiterin
Tochter Birgit, Sozialfachschule

Nr. 6 (8) 1790 Blab (Hauer) 8 Pers., später Muck Josef Seidl, Ang. Stadtgde. Tulln Gattin Helene Seidl, Verkäuferin, Tochter Barbara, Poly-Schülerin, Tochter Isabella, Hauptschülerin, Mutter Maria Seidl, Pensionistin


Nr. 4 (9)
1790 Haslinger (Bauer) 4 Pers., Aigner (Inwohner) 2 Pers.,
später Bandion, dann Johann Pölzinger, Gemeindebediensteter in Atzenbrugg u. Landwirt, Gattin Herta Pölzinger, Landwirtin, Tochter Daniela, Bürokauffrau, Sohn Markus, Hauptschüler

 


Nr. 2 (10)
1790 Rödl (Bauer) 6 Pers., später Schmid
seit dem Tode von Anna Schmid Februar 2004 leerstehend
Untere Perschlingstraße

Nr. 1 (19) ehemaliges Kaufhaus Kudlacek, seit dem Tode von Frau Kudlacek 2004 leerstehend, Besitzer deren Neffe Stefan Kudlacek aus Wien, der es fallweise bewohnt.

Nr. 3 (11)
1790 Bauer (Hauer) 5 Pers., später Mayer Josef Mayer, Bauer i. R., Gattin Hermine, Tochter Beatrix, Verkäuferin bei Lipp

Nr. 5 (12) 1790 Fischer (Bauer) 4 Pers., Seidlberger Josef (Inwohner) 5 Pers., später Graf, verkauft an Leopold Doppler.
Am Wochenende bewohnt von dessen Tochter Maria.


Nr. 7 (13)
1790 Rohrschacher (Hauer) 9 Pers., Schönanger, (Inwohner) 3 Pers., später Gehringer, dann Harrer, verkauft an Josef Buresch, Baggerfahrer i. R., Gattin Franziska, Landwirtin

 

Sie sehen hier zwei alte Ansichten von Ebersdorf: Links oben die alte Mühle, gesichert bis Mitte der Dreißigerjahre in Betrieb, und zwar vom Mühlenbesitzer Hufnagl aus Tautendorf, der sie später verkaufte. Rechts oben ist auf einem Photo aus der Nachkriegszeit die Ortsdurchfahrt abgebildet. Das Bild nebenan zeigt die Arbeiten bei der Pflasterung der Kellergasse in den Sechzigerjahren. V. l. Josef Bandion, Johann Pölzinger, Josef Buresch, Ignaz Muck. Die Buben, die dabei zusehen, sind Josef Mayer (Bandion) und Josef Schmid.

Nr. 9 (16)
erbaut 1976
Helene Buresch,
Landwirtin i. R.

Nr. 11 (18)
ehemals Burchart, dann Ziegler
Neubau 1958
Renate Schmid,
Kindergärtnerin

Nr. 13 (21) erbaut 1984 von Josef Schmid, ÖBB-Sachbearbeiter, Gattin Pauline, Friseurin, Tochter Kerstin, Schülerin HAK, Tochter Verena, Schülerin Handelsschule, Bruder Erich Schmid

Nr. 15 (22) erbaut 1988 von
Gerhard Klein, Polizeibeamter in Wien, Gattin Maria, Verkäuferin, Sohn Patrick, Hauptschüler
Sohn Bernhard, Hauptschüler

Nr. 6 (15)
ehemals Schlembacher, Eltern von
Herta Scharl, Hausfrau
Gatte Ferdinand Scharl, Arb. Fa. Grundmann i. P.

Nr. 10 (20) früher Korntheuer, dann Graf, später Kornfeil, dann Mather, verkauft an
Leopold Ziegelwagner, Schienenschleif-
Fachmann, Gattin
Romana Ziegelwagner, Arzthelferin

Schweinestall Bandion, erbaut 2003

 

 
Saladorfer Straße

Nr. 4 (14) 1790 Payrhammer (Hauer) 4 Pers., später Satzinger, dann Josef
und Margarete Bandion, Landwirte, Tochter Julia, Sozialfachschule,
Sohn Josef, Hauptschüler, Sohn Jakob

Nr. 1 erbaut 1997 von
Georg Bschorr, Buchdrucker i. R.,
Gattin Marianne, Hausfrau

Nr. 2 erbaut 1991 von
Josef Doppler, Gastronom
Gattin Brigitte, Hausfrau
Tochter Stefanie, Handelsschule
Tochter Lisa, Hauptschülerin
Tochter Katharina, Volksschülerin

Nr. 5 (1) Murschenhofer (Müllermeister) 5 Pers.,
Spätere Besitzer waren: Umlauf , Figl, dann Hufnagl, später Reisinger, dann Böhm. Die Mühle wurde vor dem Zweiten Weltkrieg stillgelegt.
Doris Stangl, Therapeutin,
Peter Demmer, Bankangestellter
Die Ebersdorfer Kapelle wurde im Jahre 1950 von den Ortsbewohnern errichtet und ersetzte den früheren Glockenstuhl.
Sie wurde von den Dorfleuten in Eigenregie im Jahr 2004 neu eingedeckt und frisch verputzt. Auch innen wurde sie renoviert.